Von Dunsmir nach Etna

Mittwoch: um 10 Uhr ging es nach eineinhalb Tagen Ruhe und gestutztem Barthaar wieder zurück auf den Trail. 100 Meilen (160Km) in vier Tagen wollten geschafft werden. Es war angenehm auch ein paar puffige Wölkchen am Himmel zu haben. Es ging den ganzen Tag bergauf. Nach 17 Meilen sollte es dies dann erstmal für den Tag gewesen sein. Die Tentsite (Möglichkeit ein Zelt zu platzieren) mit unglaublicher Aussicht war einfach zu verlockend und so endete der erste von vier Tagen schon 17:30 Uhr.

Donnerstag: Um 4:55Uhr bellte mich mein Handy aus dem Schlaf und ab 5:30Uhr wurde gewandert. Da gestern so faul, sollten heute ein paar mehr Meilen geschrubbt werden. Nach absolvierter 10 to 1 Challenge konnte ich auch das erste mal 20 to 2 knacken. Gegen 19:30 Uhr erreichte ich mein Lager. Wieder sagenhafte Aussicht mit 360 Grad und einem zauberhaften Sonnenuntergang. Eine schöne Belohnung für meine erreichten 33 Meilen (knapp 53Km).

Kate / Pioneer
Reichlich Kalorien
Mnt Enta

Freitag: wieder ging es gegen 5:30 Uhr los. Seit langem gab es mal wieder eine fette, schrill klappernde Schange zu sehen. Die Zahl der uns Entgegenkommen SoBo‘s (southbounders (geflippte Hiker welche vor den Sierras nach Kanada ans Ende gehopst sind um Schnee und Eis und angeschwollene Flüsse zu umgehen und nun Südwärts wandern, was so ungefähr dem Weg des geringsten Widerstand entspricht) nimmt stetig zu. Lutschpuppen! ? Naja jeder nach seinem Fassonschnitt. Nicht jeder ist bei diesem Thema so gleichgültig wie ich. Hinter vorgehaltener Hand lästern viele der letzten übriggebliebenen NoBo‘s. Damn bloody SoBo‘s!

Mit knapp 30 Meilen (48Km) konnte ich gleich einen weiteren Bigday dranhängen, was das Gemüt erfreut aber dem schmerzenden Köper ein wenig missfällt. Der Erschöpfung wegen hatte ich am Abend ein wenig Erkältungssymptome.

Harrison und Pioneer

Samstag: Die verbleibenden 20 Meilen bis Etna rannte ich gesund wie eh und jeh bis 13:30Uhr. Wenn’s Richtung Stadt geht ist die Motivation wegen der nahenden Süßgetränke immer am größten, außerdem ist der Rucksack wegen des ausgehenden Essens immer gefühlt 5 Pfund (ca. 2,5Kg) leichter, was erheblich viel ausmacht.

Angekommen konnte bei einem Trailangel gegen den Tausch körperlicher Arbeit genächtigt, schmutzige Haut und Klamotten (welche eher Fetzen gleichen) gewaschen werden. Mit meinen zwei linken Händen hab ich dann mal eben ein Katzenhäuschen mit Maschendraht eingezäunt.

Aha! Hab ich dich! Die Verfolgung wird aufgenommen.
Immerwieder deprimierend
Vitamine

Sonntag: Gammeln, League of Legends auf dem Handy glotzen, resupply (essen für die kommenden Tage kaufen), Rucksack neu organisieren und den geschundenen Körper salben..

Alles für mich alleine

Für die kommende Woche stehen 126Meilen in viereinhalb Tagen auf dem Zettel. Na dann.. happy Hiking.. ich geh pennen..

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Mama Kerstin
Mama Kerstin
3 years ago

Moin Robsi, ich staune jedesmal wieder, dass du den Willen und die Kraft aufbringst, diese langen Strecken zu laufen. Hut ab!!! Kannst du dir überhaupt vorstellen, wieder in diesem übervölkerten und lauten Berlin zu leben, wenn du in den traumhaften und menschenleeren Gegenden unterwegs bist?
Weiter viel Freude und Kraft und lass dich drücken. Knutschi. Mama

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